Samstag, 5. Juli 2008

Kredite von Privatpersonen

Wer einen Kredit aufnehmen möchte, der wird sich zuerst an seine Hausbank wenden. Diese wird dann, je nach Kundenbonität, dem Kreditgeschäft zustimmen oder dieses ablehnen. Eine Ablehnung erfolgt in der Regel dann, wenn der Kunde über kein geregeltes Einkommen verfügt (Arbeitslose, Empfänger von Harz IV) bzw. einen negativen Eintrag bei der Schufa hat. Wer zu diesem Personenkreis gehört und trotzdem dringend Geld benötigt, um Schulden zu tilgen oder eine wichtige Anschaffung zu tätigen, kann oft nur auf private Kreditgeber zurückgreifen. Diese Art der Kreditvergabe findet man häufig in Familien, wobei hier die Mutter oder die Oma eine bestimmte Geldsumme verleihen, die dann sogar als Kredit ohne Zinsen vergeben wird. Da jedoch die Familienbanden in der heutigen Zeit nicht mehr so intakt sind wie noch vor einigen Jahren bzw. auch ältere Menschen mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben, steht diese Möglichkeit nicht allen Menschen offen. Die Alternative ist die Aufnahme eines Kredites von unbekannten Privatpersonen. Diese Art der Geldleihe erfordert vom Gesetzgeber her eine Genehmigung, daher findet man die Angebote selten im Internet. Richtige Webseiten oder gar Plattformen gibt es nicht. Zudem werden Privatkredite oft nur in einem kleinen Umfeld angeboten, also in der Heimatstadt oder der eigenen Region. So kann der private Geldverleiher die wirtschaftliche Situation eines Menschen besser erkennen und diese einschätzen. Somit wird sein Risiko geringer. Die häufigsten Angebote für Kredite von privat an privat findet man daher in der regionalen Presse. Dort kann man dann lesen: "Sie sind in finanziellen Schwierigkeiten? Ich verleihe privat Geld!" Ein privater Kreditvertrag ist jedoch für den Geldgeber mit hohen Risiken verbunden. Wenn er den Kreditnehmer nicht kennt, kann er nicht wissen, ob der Kredit wirklich zurückgezahlt wird. Daher prüfen auch private Kreditgeber die Gehaltsnachweise, ob es dem Kreditnehmer überhaupt möglich ist, die Rate monatlich aufzubringen. Auch hier haben es Arbeitslose oder Harz-IV-Empfänger schwer. Zudem werden Privatkredite oft mit einem deutlich höheren Zins als Bankkredite angeboten. Auch dies ist dem hohen Risiko geschuldet. Zinssätze von 13-15% sind hier die Regel. Auch finden sich im Bereich der Privatkredite schwarze Schafe, die die Not der Menschen ausnutzen. Sie berechnen bereits für die Kreditprüfung eine Bearbeitungsgebühr (z. Bsp. 50 EUR), der Kredit wird jedoch niemals genehmigt.

Fazit: Ein Privatkredit kann Menschen in finanzieller Not weiterhelfen, die keinen Kredit mehr bei der Bank bekommen. Allerdings ist solch ein Kredit häufig sehr teuer, auch werden hohe Bearbeitungsgebühren berechnet. Dies kann die persönliche Verschuldung nochmals verschärfen. Jeder Kreditsuchende sollte sich daher genau überlegen, ob sich der Privatkredit rechnet und ob dies die richtige Lösung ist.